Altersarmut, Service & Tipps, Service und Tipps
Wie vermeide ich Altersarmut?

Von drohender Altersarmut ist immer wieder die Rede. Dass die gesetzliche Rente nicht reichen wird, um den Lebensstandard heute Berufstätiger zu halten, darin sind sich die Experten einig. Die Empfehlung lautet einstimmig: Arbeitnehmer können Altersarmut vermeiden, indem sie selbst aktiv werden und sich um ihre Altersvorsorge kümmern. Aber wie geht das?
Die Altersvorsorge ruht auf drei Säulen. Neben der gesetzlichen Altersvorsorge – also der gesetzlichen Rentenversicherung, der Alterssicherung der Landwirte, der Beamten- und Soldatenversorgung und der berufsständischen Versorgung – gibt es noch zwei weitere Säulen, die die individuelle Altersvorsorge stützen können. Die zweite Säule der Altersvorsorge ist die betriebliche Altersversorgung (bAV). Für die bAV gibt es verschiedene Durchführungswege: Direktzusage, Unterstützungskasse, Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds. Die bAV wird gemeinsam mit dem Arbeitgeber finanziert. Die dritte Säule der Altersvorsorge ist die private Altersvorsorge, die Arbeitnehmer unabhängig vom Arbeitgeber gestalten können. Zur Privaten Altersvorsorge, die eine kapitalgedeckte Zusatzversorgung darstellt, zählen Versicherungsprodukte wie die Riester-Rente, Bankprodukte und Immobilien.
Stellen Sie Ihre Altersvorsorge auf drei Säulen
Um sich nicht ausschließlich auf die erste Säule, die gesetzliche Rente, zu verlassen, ist es ratsam, die eigene Altersvorsorge auch durch die zweite und dritte Säule zu stützen. Das heißt konkret, dass beim Arbeitgeber nach der Möglichkeit einer betrieblichen Altersvorsorge nachgefragt werden sollte. Durch die private Altersvorsorge, etwa zusätzliche Versicherungen oder Aktien, kann die Lebenssicherung im Alter ebenfalls nachhaltig verbessert werden.
Der Staat bietet verschiedene Lösungsansätze
Die Bundesregierung versucht durch verschiedene Maßnahmen ebenfalls eine drohende Altersarmut zu verhindern. So wird zum Beispiel der Regelbedarf für die Grundsicherung im Alter immer wieder angepasst. Auch die Einführung des Mindestlohns trägt dazu bei, Altersarmut zu verhindern, denn wenn Arbeitnehmer mehr Geld zur Verfügung haben, können sie sich eher um die eigene Altersvorsorge kümmern. Außerdem sollte der Übergang zur Rente gut geplant werden. Durch die Flexi-Rente haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, den Übergang zwischen Berufsleben und Rente individuell zu gestalten. Auch eine Teilzeit-Tätigkeit lohnt sich wieder für Rentner, die damit ihre Kasse aufbessern können.
Möglichkeiten nutzen und Rat holen
Das Thema Rente ist komplex und die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern sich immer wieder. Für Berufstätige ist es daher sinnvoll, sich regelmäßig zu informieren. Unabhängige Online-Plattformen geben einen guten Überblick über die aktuelle Situation. Daneben kann es auch nützlich sein, sich durch neutrale Berater Tipps und Ratschläge zu holen, die auf die private Situation zugeschnitten sind.
Checkliste: So vermeiden Sie Altersarmut
- Frühzeitig betriebliche Altersvorsorge (bAV) zur Absicherung des Lebensstandards im Alter nutzen
- Frühzeitig durch private Altersvorsorge zusätzlich für das Alter vorsorgen
- Unabhängige Beratung nutzen, um die eigene Altersvorsorge zu optimieren
- Anlagen laufend überprüfen und an geänderte Lebenssituationen anpassen
- Über die politischen Rahmenbedingungen auf dem Laufenden bleiben
Unser TOP-Thema für Sie!
„Altersarmut“ ist nach Januar auch im Februar das TOP-Thema im dbr-Webmagazin. Wir werden Sie hier in verschiedenen Berichten zu diesem Thema umfänglich informieren.
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- Weniger Vertrauen in die Altersvorsorge
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Bild: pixabay
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